■ Soundcheck: Cavegirls / Unsane
Heute abend: Cavegirls! Das rockt, das Museum. Drei Jahre Popgeschichte - mehr lassen die Cavegirls! nicht gelten. Alles, was vor 1964 entstanden ist oder nach 1967, läßt die Hamburger Mods eiskalt. Die Haare sind streng nach vorne gescheitelt, die Brillengestelle aus Horn, schwarz-weiß rules okay. Bevor die Hippies Ende der Sechziger die Welt mit allzu weicher, viel zu langer, reichlich bunter Psychedelia-Kunst eroberten, holte man sich die definitive Dröhnung noch in zwei Minuten.
Die Cavegirls! sind einer Gruft entstiegen, die sich Garage nennt, und sie spielen ihren 60's-Punk, wie es sich gehört: schnell und ohne Schnörkel. Die Sonics oder die Fuzztones lassen grüßen. Konzerte des Quartetts sind harte Angelegenheiten, aber wer der Organistin ein Rose pflückt oder dem Gitarristen ein paar schöne Manschetten zusteckt, kriegt schon mal ein Lächeln geschenkt. Ansonsten: vorsicht! cbu
21 Uhr, Molotow
Heute abend: Unsane. Harte Lebensräume erfordern harte Töne, klar, und in New York wird diese Gleichung ja schon seit einigen Jahren betrieben. Anschaulich, effektiv, immer noch ungebrochen. Unsane gehören zur ersten Generation von Noise-Rockern aus der berüchtigten Lower East Side, und deshalb dürfen sie natürlich auch noch immer an die heilige Dreifaltigkeit von Tattoo, Blut und Beton glauben.
Keine Ahnung, wie lange man sowas durchhalten kann, die Ami-Band jedenfalls tut's schon weit über ein Jahrzehnt. Bei Unsane stellen sich tatsächlich keine Ermüdungserscheinungen ein. Die Adern sind noch immer zum Zerreißen gespannt, und das Herz reißen sich die beseelten Grobiane auf der Bühne schon mal selbst aus dem Leib. cbu
21 Uhr, MarX
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