■ Soundcheck: Fundaments Of Riddim / Sierra Maestra
Heute abend: Fundaments Of Riddim. Raga, Rocksteady, Dub, Dancehall – das ganze schöne schwere Zeugs aus dem Großraum Reggae fließt bei ihnen aus den Boxen. Der Berliner Cube Club ist auf Tour, lokale Unterstützung gibt's heute von Lovetank-Ingo. Heißer Stuhlgang, wie der Berliner sagt.
22 Uhr, Washingtonbar, Bernhard-Nocht-Straße 79
Gehört: Sierra Maestra. Es gibt Konzerte, die sind wie eine Oase. Etwa das von der kubanischen son-Legende Sierra Maestra. In der Fabrik tanzten zuest nur diejenigen, die es konnten., am Ende aber probten über 15 Fans zusammen mit der Band das Prinzip Zusammenschluß und Ausgelassenheit. Aufgefordert, die Bühne zu erklimmen, hatte sie niemand, aber auf einmal waren sie da und strahlten um die Wette. Natürlich war die Gruppe erfahren genug, diese Okkupation souverän über sich ergehen zu lassen und unternahm ihrerseits einen Streifzug durch die Gemeinde. Schließlich standen neun nicht ganz junge Herren auf der Bühne, die in ihrer Karriere schon alles gesehen haben. Und um ehrlich zu sein, waren die Männer aus Kuba auch selbst schuld. Denn wer sich über zwei Stunden derart leichtfüßig durch die Liebes- und Alltagswelten des son spielt, darf sich über solche Reaktionen nicht wundern. Vom Prinzip her ein ausgewogenes Techtelmechtel aus Frage und Antwort, Solo und Chorgesang, hätte ein solch hervorragender Vorsänger wie José Antonio Rodriguez dieses Ritual mit seiner hohen und klaren Stimme mühelos bis in den nächsten Morgen hindurch zelebrieren können. Und das in einer Dienstag Nacht. Oliver Rohlf
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