■ Soundcheck: Red Sky Coven
Gehört: Red Sky Coven. Die kleine Markthalle kocht, während das Publikum gequält auf den Bierbänken herumrutscht. Die Performerin Joolz bedauert diesen Zustand aufrichtig. Sie spricht zu den 150 Leuten, als wäre es eine einzige vertraute Person am häuslichen Kaffeetisch, erzählt von Weihnachten in Osnabrück und davon, wie es war, als sie einmal einen Krimipreis gewonnen hat und zu einem schicken Bankett eingeladen war. Zwei Damen hielten sie für eine von den echten Kriminellen, mit denen dort Interviews geführt wurden: Ob es leicht sei, in Manchester eine Waffe zu besorgen?
Rev Hammer wird von Joolz eingeführt als „Mike Tyson of Folkmusik“. Aber er beißt nicht, sondern singt schöne Lieder über Liebe, Sex und Schokolade. Auch er plaudert zwischendurch über kleinere und größere Ereignisse in seinem Leben, wie die Schafsherde vor seiner Hütte oder die Jahrtausendwende-Party der britischen Regierung. Auch wenn er sich dezent zurückhält, ist Sullivan der Star des Abends. Seine Geschichten und Songs haben eine andere Power. Er wirft Maggi Thatcher vor, das öffentliche Leben in England systematisch vernichtet zu haben. Sein Anliegen, im Rahmen von Red Sky Coven einen anderen Kontakt zum Publikum haben zu können, als es ihm als Frontmann der New Model Army möglich ist, überzeugt.
Joolz, Hammer und Sullivan sind alte Freunde, die Atmosphäre ist vertraut und entspannt. Zum Schluß stehen alle zusammen mit „Mini The Mooster“ und „What A Wonderful World“ auf der Bühne und freuen sich über den gelungenen Abend. Britta Peters
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