■ Soundcheck: Cecil Taylor
Heute abend: Cecil Taylor. Gerade hat er den 70. gefeiert, aber seiner Radikalität ist er über die Jahre nicht verlustig gegangen. Wann immer der neben Ornette Coleman einflußreichste Mann des Freejazz in Hamburg auftaucht, also so etwa jedes halbe Jahrzehnt, musiziert er ohne Kompromisse. Seine Konzerte sind gleichermaßen sportive wie abstrakte Angelegenheiten. Die atonalen Cluster seiner Kompositionen sind streng strukturiert, entfalten sich jedoch mit unaufhaltsamer Macht. Mathematik und Monstrosität – heute abend bei der Radio-Aufzeichnung. Und wenn sich nach zwei Stunden das rhythmische Beben legt und Taylors Rasta-Locken zur Ruhe kommen, bleibt die Gewißheit, an etwas Großem teilgenommen zu haben. cbu
20 Uhr, Studio 10 des NDR
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