■ Soundcheck: Audio Active
Heute abend: Audio Active
Kein Stein stand mehr auf dem anderen. Mein Dub- und Raggazirkel saß derangiert in einer Kneipe, war beschäftigt mit den zurückliegenden Eindrücken und dem Versuch eines therapierenden Gesprächs. Die japanische Neodub-Metal-Reggae-Sonstwas-Band hatte während der vergangenen Stunde eine Feuerwalze über die Köpfe des Publikums rollen lassen. Folgender Dialog ist überliefert. Bob: „Als Audio Active noch nicht auf der Bühne waren, standen dort nur die Gitarren. Das ließ mich Böses ahnen.“ Ich: „Diese Gitarren sahen aus, als ob sie irgendeine ziemlich uncoole Fusionsgrütze planen. Dabei dachte ich, die japanischen Jungs wären sauber.“
Mathias: „Die ersten Stücke klangen auch eher nach, naja.“ Ich: „Sag: Enttäuschend.“ Bob: „Aber dann wurde es anders. So nach dem dritten Stück ungefähr.“ Ich: „Ganz meine Meinung.“ Mathias: „So eine Art Steigflug setzte ein.“ Bob: „Ich habe mich die ganze Zeit gefragt: Verdammt, liegt das an dem Joint, den ich rauchte, oder was geht da ab?“ Ich: „Ich hatte mich mit Kiffen eher zurückgehalten, aber nach dem dritten Stück... schwer zu sagen. Auf jeden Fall wurde es unglaublich.“ Mathias: „Und auch diese metalmäßigen Gitarrenwände waren dann vollkommen stimmig.“ Bob: „Ein Gottesdienst.“ Mathias: „Absolut unerklärlich, absolut transzendent.“
Nils Michaelis
heute, 20 Uhr, Mojo Club
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen