Sophia Domagala, Künstlerin/Dagmar Schürrer, Videokünstlerin: Einblick (721)
Sophia Domagala (*1981, Hamburg) lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Arbeiten waren u. a. im Bonner Kunstverein (2010), der Kunsthalle Exnergasse, Wien (2016), der Spinnnerei Leipzig und im Sic Elephanthouse in Luzern, CH (2016) zu sehen. 2014 Stipendiatin des Goldrausch Künstlerinnenprojekts sowie honorabel mention des Berlin Art Prize. Longlist-Nominierung für den Preis der Nationalgalerie 2017.
Dagmar Schürrer (*1980, Österreich) hat am Central Saint Martins College in London Freie Kunst studiert. Zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland: u. a. New Contemporaries ICA, London (2011); Impakt Festival, Utrecht (2013); 5. Moskau Biennale für Junge Kunst (2016); Transmediale Vorspiel, Berlin (2018). Schürrer war 2013 für den Berlin Art Prize nominiert und zweimal für den Tenderpixel Award, London. 2016 erhielt sie das Goldrausch-Stipendium.
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat euch zuletzt an- oder auch aufgeregt?
S.D.: Die Ausstellung von Jonas Lipps bei Tanya Leighton. Es waren ca. 50 Zeichnungen auf verschiedenen Gründen. Es ging viel um Autorität und Kontrolle, also eher ein schweres Thema. Die Bilder hatten viel Fantasie und waren bizarr bis humorvoll. Die Kombination hat mir sehr gefallen, weil sie dadurch stark wurden.
D. S.: Forum Expanded ist immer ein Muss. Auch diesmal mit einer tollen Ausstellungsarchitektur, in der die Videos und Filme sehr gut in Szene gesetzt wurden und ihnen viel Raum gegeben wurde. Ich hätte mir vielleicht noch mehr experimentelle Formate gewünscht.
Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin könnt ihr empfehlen?
S.D.: Das weiß ich im Moment nicht. Da gibt es ja so viel Unterschiedliches. Ich mag die Bar von meinem Freund (Keith).
D. S.: Der Klub Sameheads in Neukölln. Immer die Konzerte von Chris Imler.
Welche Zeitschrift und welches Buch begleitet euch zurzeit durch den Alltag?
D. S.: „Verbannt!“, ein Versepos von Ann Cotten, in dem eine Fernsehmoderatorin auf eine einsame Insel ins Exil geschickt wird, wobei bei der dichten und überraschenden Lyrik die Geschichte eher in den Hintergrund rückt.
S. D.: Gerade lese ich „Die Dämonen“ von Dostojewski. Ich liebe Kunstbücher. My all time favorite ist derzeit „I scream Daddio“ von Sarah Lucas. Sie beschreibt darin ihren Alltag und ihre Interessen ganz unkompliziert und ehrlich. Zwischendurch dann ein nackter Hintern aus Gips mit einer Kippe drinnen. Super!
Was ist euer nächstes Projekt?
D. S.: Im Mai zeige ich eine Arbeit beim Film Festival in Seattle. Im Sommer nehme ich in London an der Gruppenausstellung „Hush, Hush: Conversations with myself“ teil, die sich mit dem inneren Dialog und der Verbindung bzw. Abgrenzung des Selbst mit/von der Gesellschaft auseinandersetzt.S. D.: Ein neues Atelier finden, weil wir rausgeworfen werden, um mich für eine Ausstellung im Herbst vorzubereiten.
Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht euch am meisten Freude?
S. D.: Morgens wach zu werden und festzustellen, dass gerade alles gut ist.
D. S.: Lachen, Goldzähne, Kaffee.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen