kellers randspur: Sonntag
Schuldabladeplatz
„Die Rückkehr der vergessenen Freunde“
Da das ZDF der Jugend heute „Eerie, Indiana“ vorenthält, müssen wir mit dem kindgerechten Grusel aus den Disney-Werkstätten bei RTL vorlieb nehmen. Der 14-jährigen Frances widerfahren ganz ähnliche Dinge wie den beiden Helden der genannten Serie: Plötzlich spielen in ihrem Heimatörtchen die Dinge verrückt – und ausgerechnet sie, der kindische Streiche doch so zuwider sind, wird als Urheberin verdächtigt. Der Einzige, der zu ihr hält, ist der Larry. Dummerweise kann nur Frances den possierlichen Kerl wahrnehmen. Immerhin kennt er den wahren Verursacher des Durcheinanders, und um den zur Strecke zu bringen, braucht es eine ganze Menge Fantasie . . . (12.25 Uhr, RTL)
Irrwege
„Bram Stoker’s Legend of the Mummy“
Die Verfilmung aus dem Jahr 1998 war ein weltweiter Hit. Diese deutlich billigere entstand ein Jahr zuvor, wurde aber postwendend in die Videotheken gekarrt. Vielleicht lag’s an der aufgesetzten Modernisierung, denn der Autor und Regisseur Jeffrey Obrow verknüpft die bekannten Vorgänge im Ägypten des Jahres 1947 mit der Gegenwart. Die Königin Tera, die eigentlich tot sein sollte, erscheint in Kalifornien und sucht die Tochter eines komatösen Ägyptologen heim.(16.05 Uhr, Pro 7)
Fehlschaltung
„Pleasantville“
„Keine Farbigen“ steht an manchen Geschäften in dem Örtchen Pleasantville angeschlagen, und damit sind nicht Menschen mit schwarzer Hautfarbe gemeint, auch wenn wir uns in den finsteren 50ern befinden. Vielmehr ist Pleasantville Schauplatz einer alten Fernsehserie, an der der Knabe David (Tobey Maguire) großen Gefallen findet. Nun aber geschieht es, dass ein moderner Zauberstab namens Fernbedienung ihn mitsamt seiner Schwester Jennifer (Reese Witherspoon) mittenmang in diese realitätsferne Fernsehwelt befördert. Die Ankunft der beiden jungen Menschen verändert das Zusammenleben in der Gemeinde: Die monochrome Welt gewinnt an Farbe, vor allem dank der aufgeklärten und erotisch interessierten Jennifer. Natürlich gibt es Eiferer, die derartige Veränderungen in Richtung Fortschritt gar nicht gern sehen . . . (20.15 Uhr, Pro 7)
Wunschdenken
„Wes Craven’s Wishmaster“
Dass Flaschengeister ungemein launisch sein können, haben uns diverse Verfilmungen bereits nahe gebracht. Wenn Wes Craven als Produzent zeichnet, kann man allerdings davon ausgehen, dass dieser Dschinn seine Artgenossen in puncto Bosheit weit übertrumpft. Dabei war er schon in einem Kristall wohl verwahrt, wird aber unabsichtlich von einer Gemmologin befreit und brennt darauf, ihre drei Wünsche erfüllen zu dürfen – denn danach soll zügig die Übernahme der Weltherrschaft in Angriff genommen werden.
(23.40 Uhr, Pro 7)
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