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Sonnenschutzkeller

■ Die Öko-Katastrophe naht – Bader- Ehnert-Kommandos „Lethal Weather 2“

„Der Mensch ist ein völlig ver-blödetes Säugetier.“ Diese schon oft formulierte Annahme will auch das Bader-Ehnert-Kommando mit seinem Stück Lethal Weather 2 vielfältig unter Beweis stellen. Die Protagonisten Fred van't Water (Kristian Bader) und die humanoide Kampfmaschine Liqui (Michael Ehnert), welche schon seit geraumer Zeit darauf erpicht sind, das Bewußtsein der Erdenbewohner für ökologisches Verantwortungsgefühl zu schärfen, haben in der Tat keine leichte Aufgabe.

Ihren Anfang nimmt die Geschichte dieser Zwei-Mann-Weltenrettung am 19. April des Jahres 1995 in Hamburg, als der ständig niesende „Sendbote des Todes“ im Handumdrehen dafür sorgt, daß einhundert Tier- und Pflanzenarten mit einem Schlage aussterben. Auch Schäferhunde bleiben nicht verschont.

Die Folge dieses Massenexitus: das Grundwasser sinkt ab und ein eklatantes Ozonloch beginnt über der Hansestadt zu klaffen. Um die Katastrophe im letzten Moment abzuwenden, machen sich Fred und Liqui auf die Suche nach den Verantwortlichen. Während Liqui rund um den maroden Globus an die Schauplätze ökologischer Greueltaten reist, um dort auf seine Weise Überzeugungsarbeit zu leisten, ruft Fred in Hamburg dazu auf, mit selbstgebauten Handkarren den Verkehr zum Erliegen zu bringen. Darüberhinaus gilt es, den um Trinkwasser und Sonnenschutzkeller entbrannten Bürgerkrieg zwischen Barmbek und Eppendorf zu schlichten.

Wo selbst der produktionsverrückte Automobilfabrikant, der brandrodende südamerikanische Präsident und sogar der debil vor sich hin schlachtende Metzger Horst fast nur mit Worten schließlich doch noch für die ökologische Revolution zu gewinnen sind, hilft bei der absolut unfähigen Umweltministerin nur ein Schlag an den Hals, um ihr die brisante Thematik zugänglich zu machen.

Jan-Christoph Wolter

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