: Sommer in Istanbul
betr.: „Lebenswendepunkt-Gefühl“
Ein sehr netter und „lebensnaher“ Artikel über Istanbul. Die dreckigen Katzen und schläfrigen Köter versetzten mich in die Zeit, wo ich als Austauschjournalistin in Istanbul den Sommer genießen konnte. Auch an den Rosenpudding (würg) und an die Pseudointellektuellen kann ich mich sehr gut erinnern.
Aber die immer wiederkehrenden Köftes und gefüllten Paprika, daran kann ich mich nicht erinnern. Denn so beschränkt und eingeengt war die Auswahl nicht. Und leider traf ich weder einen Taxifahrer noch irgendjemanden, der mich umsonst durch Istanbul begleiten wollte. Weiterhin war mir auch fremd, dass man sich einfach mal hinlegen konnte, wo man will, zumindest fällt mir der Gedanke schwer, sich einfach in die Mitte eines Museums zu legen. Ich hoffe, dass sie wenigstens die Sprache der Türken beherrscht, denn sonst könnte es sein, dass es doch nicht der Museumsfotograf war, sondern ein Polizist, der vielleicht der Meinung war, dass es sich um eine wahre Tote handelt. Mich irritiert aber, dass eine Autorin, die nachts sich den Lippenstift abwischend leise mit ihren hochhackigen Pumps über die 50 Zentimeter hohen Bordsteine klettert, nicht mehr zu berichten hat. Stattdessen verweilt sie neben Künstlern, die auf die Vogue starren. STEFANIE FREIM, Stuttgart
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