■ Sockenschuss: Kein nacktes Bett
Der SPD-Abgeordnete Reinhard Barsuhn ist nicht nur Vorsitzender des Untersuchungsausschusses Stadtwerke, sondern auch Mitglied des Bremer Haushaltsausschusses. Doppelfunktionen können nützlich sein. „Wir haben uns die Augen gerieben“, erinnert sich Barsuhn, als 1989 unter den 423.000 Mark, die für die Renovierung der Bonner Vertretung Bremens beschlossen werden sollten, 5.000 Mark für ein Bett im Bürgermeister-Zimmer standen. Und die Summe allein für das „nackte Bett“, staunt Barsuhn noch heute. Der Haushaltsausschuß drückte damals beide Augen zu und sagte „Ja“.
Und nun liegt in den Stadtwerke-Akten die bezahlte Quittung für die Einrichtung des Bürgermeister-Zimmers (32.543 Mark) inklusive Bett, Esche weiß. Barsuhn kann sich das nicht vorstellen, er war nie im Bürgermeisterzimmer. Radio Bremen warf gestern die Frage auf: Stehen da etwa zwei ...?
Weder der Haushaltsausschuß noch der Stadtwerke-Ausschuß konnte den Verdacht bisher zerstreuen. Wir haben uns deshalb in Bonn erkundigt. Der für solche Auskünfte zuständige Herr Koch hat nachgesehen: Es steht nur ein Bett, wenn auch ein Doppelbett, im Bürgermeisterzimmer. Mit den 5000.- Mark aus dem Bremer Staatssäckel (für das „nackte Bett“) sei wohl etwas anderes gekauft worden. Klaus Wolschner
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