Sockenschuß: So nicht, Margitta!
■ Rudis Reste Rampe muß leben
Margitta Terborg ist Abgeordnete des Deutschen Bundestages. Margitta Terborg ist Mitglied der SPD. Margitta Terborg gibt Presseerklärungen heraus unter dem Titel „Margitta informiert“. In so einer Presseerklärung hat sich Margitta Terborg dafür ausgesprochen, daß niemand mehr bei Rudis Reste Rampe und Kaisers Drugstore und Gubi einkaufen soll, der nicht CDU gewählt hat. Weil nämlich Tengelmann und sein Chef Erivan Haub kurz vor der Wahl Riesenanzeigen für Kohl geschaltet hat. Und deshalb sollen alle Nichtkohlisten Rudis Reste Rampe und alle anderen Geschäfte von Haub meiden, sagt Margitta. „Um Herrn Haub nicht zu kränken“, und sie meint das irgendwie witzig.
Verstehen wir nicht, sieht auch fast so aus, als hätte Margitta irgendwas nicht mitgekriegt. Mensch, Margitta, das ist doch der politischer Selbstmord, symbolmäßig. Wenn das die Leute erfahren. Rudis Reste Rampe, klingelt's? SPD! Scharping!! Rudi!!! Scharping. Rudis Reste Rampe, das ist doch längst der schlechtgetarnte Versuch, die traditionell sozialdemokratischen Wählerschichten zurückzugewinnen. Rudi, das ist doch die Inkarnation des hemdsärmeligen Ramschverkäufers. Und da fordert eine Sozialdemokratin ihre ParteigängerInnen auf, den Laden zu meiden. So nicht, Margitta! Überleg Dir das nochmal, Kohl hin, Kohl her. Rudi muß leben! Über Tengelmann kann man ja nochmal reden. Jochen Grabler
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