Société: Timur Si-Qins Mythologie des Anthropozäns

So, wie sie an den Wänden der Galerie Société hängen, könnte man die großformatigen, zum Teil mit Text bedruckten, hübsch gerenderten Visualisierungen von Vegetation und Erdoberflächen, für Seiten eines Advertorials halten, in denen eine neue Lifestylemarke angepriesen wird. Um eine Kampagne handelt es sich tatsächlich, „Campaign for a New Protocol, Part I“ lautet der Titel der Ausstellung von Timur Si-Qin. Sie ist der erste Teil eines dreistufigen Projekts, das Si-Qin bei der Art Basel in Hongkong fortsetzte und ab dem 18 April bei Kaleidoscope in Mailand abschließt. Um nicht weniger als eine neue Mythologie für das Anthropozän geht es ihm dabei. Die dominanten großen Religionen seien mit ihrem Fokus auf Transzendenz und ein Nachleben nach dem Tod überholt, argumentiert er im zugehörigen Manifest. Si-Qins Gegenvorschlag ist ein säkularer Spiritualismus, der die eigene Existenz und das um einen herum Existierende in seiner Vielfalt als heilig anerkennt und gleichzeitig mittels neuester Technologien die Zukunft umarmt. bsh
Bis 26. 4., Mo.–Fr. 12–18 Uhr, Genthiner Str. 36
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen