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SociétéSpiel mit der Täuschung: die simulierten Bilder Josh Kolbos

Installationsansicht Foto: Société/Berlin 2015

„Please remind me of your name tomorrow“: Die einst sehr erfolgreiche, inzwischen in der Gunst der Zielgruppe abgestürzte US-Modemarke Abercrombie & Fitch druckte den Satz in den 2000ern auf T-Shirts. Auch Josh Kolbo benutzt ihn. Er fügt ihn zwischen Alltagsgegenstände in simulierte Schwarz-Weiß-Fotografien ein – derzeit zu sehen bei Société. Bei dem New Yorker Künstler wirkt das jedoch weniger gewollt ironisch. Vielmehr melancholisch und rätselhaft. Letzteres liegt an Kolbos Arbeitsweise: Die Serie besteht aus fragmentartig ineinander montierten Bildern. Selbst diejenigen von ihnen, die analog wirken, sind am Rechner entstanden. Kolbos Thema ist die Manipulierbarkeit der Bilder in der digitalisierten Welt. Damit beschäftigt er sich in seiner ersten Publikation, die Anlass der Schau ist. Beidem hat er den Titel „A Simulated Future Amid Collapse“ gegeben. Die Arbeiten in den weiteren Räumen lassen sich als Fortführung seiner Gedanken verstehen. Bemalte Taue baumeln von der Decke, dahinter scheint es, als wäre die weiß verputzte Wand abgeblättert und würde ihr Innenleben offenbaren. Auch das ist eine Täuschung: Es sind nur Aufkleber. BS

Bis 3. 10., Di.–Sa 12–18 Uhr, Genthiner Str. 36

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