So wünsch ich mir die taz

betr.: „Ich bin nur noch Schlecker“, „Die schmutzigen Tricks der Billigdiscounter“, taz vom 18./19. 6. 05

So wünsch ich mir eure Zeitung: sorgfältig recherchiert, mit einem klaren Standpunkt für mehr Gerechtigkeit und auf Seiten der Machtlosen. Vielleicht findet sich noch mehr Mut bei euch. Kritische Reportagen über Kapitalflüsse, bohrende Fragen an Wachstumsapologeten und Sparapostel und eure kleinen, gut formulierten Gehässigkeiten mal zur Abwechslung gerichtet gegen „kühne“ Middelhoffs und „ehrgeizige Ertragssteigerungsprojekte“. Ich bin fest davon überzeugt, dass eine gut recherchierte Zeitung, die nicht mehr an Wachstum als Lösung glaubt und erhöhte Rendite nicht für ein unternehmerisches Erfolgsmerkmal hält, viele, viele Leser findet. Wenn ihr dann auch noch weiter und klarer die Kleinen gegen die Großen schützt, lese ich eure Ironien gegen alles, was sich links nennt, wieder mit Freude. INGO KLAMANN, Düsseldorf

betr: „Oskars Heimkehr zu Karl Marx“, taz vom 16. 6. 05

Unsere/eure Zeitung wird welt- und kaufmännisch immer tüchtiger. Das freut alle mitfühlenden (Zeit-)Genossen. Es hat aber auch Nachteile: Bestimmte subtilere Sichtweisen der Dinge gehen verloren. Dies zeigt sich bei der Beurteilung der (augenblicklichen) politischen Lage, besonders beim Versuch der Wiederherstellung linker Gruppierungen. Eine gewisse Hilflosigkeit der Artikelschreiber wird sichtbar. Beispiel: „Oskars Heimkehr zu Karl Marx“. So kommt es dann zu zwar witzigen, aber doch recht einseitigen Artikeln. Etwas mehr journalistisches Feingefühl der doch neuen Lage gegenüber wünscht euch und sich HARALD ZINGEL, Ottendorf