: Slalom zwischen Splitt und Stein
Wer in die Pedale tritt, fliegt bisweilen schnell auf die Nase. Denn anders als die lebensmüden Kuriere und rauhäutigen Extremsportler, die auch im Winter radeln, müssen wir Sattel-Normalos uns erst wieder an diese umweltbewusste Fortbewegung gewöhnen. Doch Radwege sind in der Stadt oft gar nicht vorhanden, und gibt es sie, dann sind sie häufig marode, schlecht markiert oder total verdreckt. Christian Schmidt von den „Grünen Radlern Berlin“ kritisiert: „Die BSR reinigt die Radwege nicht!“ Dabei sei gerade der Rollsplitt – diese winterliche Hinterlassenschaft – so scharfkantig, dass jederzeit mit einem Platten zu rechnen sei. Und wenn die fiesen Steinchen endlich weg sind, so Schmidt, müsse man um Glasscherben kurven – oder gar noch um letzte Weihnachtsbaum-Gerippe. In der Senatsverwaltung für Verkehr ist bekannt: „Die BSR kommt ihren Pflichten nicht nach, obwohl wir drängen“, so ein Mitarbeiter. Die Stadtreinigung zeigt sich überrascht. Sie schrubbt seit letzter Woche – ob sie bis Karfreitag ganz Berlin blank bekommen wird? Immerhin, so die BSR, handelt es sich um eine Gesamtlänge von über 6.000 Kilometern. „Das ist vier mal die Strecke Berlin–Rom“, heißt es von den Straßenfegern. Toll: Erst keine weiße Weihnacht, dann auch noch schmutzige Ostern. PAB