piwik no script img

Sky setzt Springer unter DruckFiese Grätsche

Mit aktueller Bundesliga-Berichterstattung will Bild.de zahlende User gewinnen. Doch eine App des Pay-TV-Senders Sky macht Springer Konkurrenz.

Wer zeigt's zuerst? Bild oder Sky? Bild: ap

Springer gegen die ARD-„Sportschau“, Deutschlands Meinungsmacherbude Nummer eins gegen eine Institution des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, also einen der Lieblingsfeinde des Verlags – auf dieses Duell schien es hinauszulaufen, als der Springer-Konzern kürzlich sein Projekt „Bundesliga bei Bild“ vorstellte, das Teil des neuen kostenpflichtigen Onlineangebots Bild Plus ist.

Unter dem Titel läuft ab dem zweiten Augustwochenende online eine Mini-„Sportschau“. Die maximal sechs Minuten langen Zusammenfassungen der Samstagsspiele der 1. Fußball-Bundesliga gibt es dort zehn Minuten früher als in der ARD, die die Highlights des Nachmittags erst ab 18.30 Uhr zeigen darf.

Nun grätscht aber noch ein anderer Marktteilnehmer dazwischen: der Pay-TV-Anbieter Sky. Wie der Branchendienst Horizont berichtet, wartet Sky mit einer App auf, die es mobilen Nutzern möglich macht, die Zusammenfassungen noch früher zu sehen: ab 17.20 Uhr, also unmittelbar nach Schlusspfiff. Zudem soll der Spaß weniger kosten – unter 5 Euro im Monat.

Kampfbereiter Pay-TV-Platzhirsch

„Bundesliga bei Bild“ kostet im günstigsten Fall 7,98 Euro. Über die App aus dem Hause Murdoch wird der Stream des Nachrichtenkanals Sky Sport News HD zu sehen sein, der die Zusammenfassungen ohnehin zeigt. Das herkömmliche Pay-TV zeigt sich also kampfbereit gegenüber jenen, die jetzt auch mal was mit Pay-TV machen wollen.

Für Springer, Parole: „Im Netz fühlt sich der Ball am wohlsten“, ist der Schachzug der deutschen Strategen des Murdoch-Imperiums misslich. Denn mit „Bundesliga Plus“ will man eigentlich schnell unter Beweis stellen, dass Paid Content in einem Verlagsumfeld funktioniert. Ob Sky mit seinem Vorhaben möglicherweise ein „exklusives Recht“ verletzt, wie es eine Springer-Sprecherin am Donnerstag formulierte, ist noch unklar.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!