■ Skispringen: Neujahrsspringen auf umgebauter Schanze
Garmisch (dpa) – Am Morgen nach dem letzten Sieg im alten Jahr übte Dieter Thoma bereits wieder im Eislauf-Bundesleistungszentrum in Oberstdorf. Gemeinsam mit seinen Team-Kameraden schob der Schwarzwälder noch schnell ein Krafttraining ein, ehe die deutschen Skispringer in den zweiten Tourneeort Garmisch- Partenkirchen fuhren. „Ob die dortige Schanze mir liegt, kann ich nicht sagen. Sie wurde ja im Sommer komplett umgebaut“, sagt Thoma vor dem Neujahrsspringen (morgen, 13.30 Uhr/ZDF). „Doch derzeit ist die Form so, daß die Schanzen kommen können, wie sie wollen“, ergänzt der 27jährige selbstbewußt.
Auf der mit einem Kostenaufwand von 1,4 Millionen Mark modernisierten Olympiaschanze in Partenkirchen fliegen fast alle Tournee- Springer in Neuland. Der Kritische Punkt liegt nun acht Meter tiefer bei 115 m. „Dort hat niemand einen Vorteil“, sagt Tournee-Spitzenreiter Thoma. Durch seinen Sieg am Sonntag am Schattenberg in Oberstdorf hat er die Erwartungen der deutschen Fans auf eine Wiederholung seines Tournee-Erfolgs von 1990 hochgeschraubt. „Es wäre schon schön, wenn ich daran anknüpfen könnte.“ Für das Neujahrsspringen ist er jedenfalls hochmotiviert. „Wenn 20.000 erwartungsvolle Zuschauer an der Schanze stehen und sie richtig Stimmung machen, gibt man 120 Prozent“, meint Thoma. „Hoffentlich gelingt das wie in Oberstdorf, denn bei neun Sprüngen in Qualifikation und Wettkampf während der drei noch ausstehenden Tournee-Wettkämpfe kann immer mal einer nicht so gut gelingen. Ein bissel Glück gehört eben auch dazu.“
So sieht es auch der Tournee-Favorit Andreas Goldberger, der im September einen Bänderanriß im Fuß beim Fußballspielen erlitt. „Ich bin derzeit körperlich noch nicht wieder hundertprozentig fit. Außerdem habe ich in dem Winter noch nicht das Quentchen Glück gehabt, das man für Siege braucht“, erklärt der Österreicher. „Meine Schanzen kommen noch. Bischofshofen ist mir die liebste, doch Innsbruck die, auf der ich am häufigsten gewann.“
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