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■ Ski alpinVon Grünigen gestern Riesenslalom-Sieger

Tignes (dpa) – Michael von Grünigen (26) ist der erste Sieger des neuen Skiwinters. Zum Auftakt der alpinen Weltcup-Saison gewann der Schweizer gestern in Abwesenheit des boykottierenden Alberto Tomba den Riesenslalom im französischen Tignes. „Wenn sich Tomba zu schön ist, um hier zu starten, ist er selber schuld“, lautete von Grünigens Kommentar. Der Schweizer, der sonst als der große Schweiger seines Teams gilt, gab eine souveräne Vorstellung und gewann am Ende mit seiner Gesamtzeit von 2:21,38 Minuten und knappen 4/100 Sekunden Vorsprung vor dem Norweger Lasse Kjus (2:21,42) und dem Schweizer Urs Kälin (2:21,68). Das Schweizer Team-Resultat komplettierten Steve Locher (4.) und Paul Accola (6.).

Für den Deutschen Ski-Verband lief der Auftakt alles andere als wunschgemäß. „Wir sind in der Aufbauphase, aber der Weg ist steinig.“ So beschreibt Peter Hinterseer, Alpin-Sportwart des DSV, den 17. Platz von Tobias Barnerssoi.

Heftige Föhnstürme hatten am Samstag zum Abbruch des Frauen-Riesenslaloms geführt, womit die neue Saison nahtlosen Anschluß an das Durcheinander der alten gefunden hat, als der Auftakt in Saas Fee und die Weltmeisterschaft in der Sierra Nevada ausfielen. Immerhin ist dort, wo im Februar die WM nachgeholt werden soll, an diesem Wochenende bereits der erste Schnee gefallen.

Das abgesagte Frauen-Rennen wird zum Ärger der Beteiligten nicht wiederholt. Bis zum Abbruch nach 21 Läuferinnen hatte Martina Ertl (Lenggries) mit 18/100 Sekunden Vorsprung vor der Französin Leila Piccard und Heidi Zeller- Bähler aus der Schweiz geführt. Die Absage ist doppelt schmerzlich, weil die Frauen nun ganz umsonst in der Weltgeschichte herumhetzten. In großer Eile ist das DSV-Team gestern sofort in die USA abgeflogen. In Vail, Colorado, geht der Weltcup schon am Donnerstag mit einem Frauen-Super-G weiter. „Schwachsinn ist das. Die, die jetzt schon drüben sind, haben klare Vorteile“, klagt etwa Martina Ertl.

Weltverbands-Präsident Marc Hodler hat zugegeben, daß der Kommerz bei der unglücklichen Planung regiert hat: „Die Industrie wünschte das.“ Die wünscht auch den neuen Modus, nach dem im zweiten Durchgang nicht die ersten 15, sondern 30 in umgekehrter Reihenfolge starten. In Tignes wurde gestern noch der alte Modus angewandt.

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