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Skelettfunde in Bautzen

■ Noch keine Spur von vermutetem Massengrab / Komitee will Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufklären

Bautzen (ap) - In den ehemaligen Schützengräben am gefürchteten Gefängnis Bautzen I haben Arbeiter vergangene Woche sieben Skelette ausgegraben. Experten des Kreiskriminalamtes erklärten nach Begutachtung der Beckenknochen, es habe sich um verstorbene Männer gehandelt. In ihren Kleidungsstücken hätten sich keinerlei Metallteile gefunden. Das Grabungsergebnis wird als weiteres Beweisstück für eine düstere Geschichte bewertet.

Das Gefängnis - im Volksmund „Gelbes Elend“ genannt diente zwischen 1945 und 1950 als Internierungslager des sowjetischen Geheimdienstes NKWD, bevor es von der DDR -Justiz übernommen wurde. Zwischen 9.000 und 16.000 Gefangene sollen in dieser Zeit an Hunger, Unterernährung und Seuchen zugrunde gegangen sein. Wahrscheinlich wurden die Leichen der Opfer an vielen Stellen verscharrt, denn die nach den allerersten Funden vermuteten Massengräber wurden bisher nicht gefunden.

Der Runde Tisch erweiterte das Ziel der Aufklärung von vornherein auf „Untersuchung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit in den Bautzener Gefängnissen nach 1945“. Denn später kam die Anstalt Bautzen II als Institution ausschließlich für die DDR-Staatssicherheit hinzu. Hier saßen nach Angaben von Uwe Hoerenz, Mitglied des Runden Tisches der Stadt Bautzen „nur hochkarätige Politische“, wie der inzwischen rehabilitierte ehemalige Chef des Ostberliner Aufbauverlages, Walter Janka, und der inzwischen ebenfalls rehabilitierte Dissident Rudolf Bahro.

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