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Archiv-Artikel

Sinnlose Anzeigen

betr.: Esso-Anzeigen, zuletzt taz vom 15. 6. 05

Zuerst habe ich mich gefreut, dass es der taz gelungen ist, einen Mineralölkonzern wie ExxonMobil durch ganzseitige Anzeigen auf der Seite zwei um etwas Geld zu erleichtern. Mittlerweile bin ich aber nur noch genervt. Im Zuge eurer neuen Seite eins habt ihr immer wieder betont, wie wichtig damit auch die neue „zwei“ geworden sei. Diese fällt jedoch immer häufiger ersatzlos weg, und so fehlen mir an diesen Tagen die äußerst lesenswerten Rubriken „portrait“ und „das wichtigste“. Vielleicht bezweckt ihr mit diesen Anzeigen irgendwas, vielleicht wollt ihr nur besonders satirisch sein. Ich sehe jedenfalls keinen Sinn in diesen Anzeigen. ANKE GEHRLEIN, Berlin

Damit, dass ihr, liebe BestimmerInnen in der taz, einiges an Zaster braucht, um das Überleben unser aller Lieblingszeitung zu sichern, haltet ihr nicht hinterm Berg, schon seit jeher nicht. Gut so, denn eure Methoden sind durchaus kreativ. Gar nicht kreativ und auch gar nicht lustig finde ich die ganzseitigen Werbeanzeigen von schmierigen Ölfirmen wie BP und Esso die offensichtlich meinen, ihren zweifelhaften Ruf aufzubessern, indem sie in einer Zeitung wie der taz mit ihren Bemühungen um Umweltschutz und Nachhaltigkeit werben. Was ihnen kein Denkender abnehmen wird.

ACHIM VOGT, Kassel

Schon seit Wochen ärgere ich mich jeden Mittwoch über die bunten Esso-Großanzeigen auf der Seite zwei der taz. Seit Jahren prangern Umweltschutzorganisationen Esso bzw. ExxonMobil als rücksichtslosesten Ökoterroristen unter allen Global Players an. Während Shell oder BP mehrere hundert Millionen US-Dollar in regenerative Energien investieren, setzt Esso weiterhin stur auf fossile Brennstoffe und verschmutzt weiter hemmungslos die Atmosphäre. Als größter Verursacher bestreitet Esso die globale Erwärmung und spielt bei der Sabotage internationaler Bemühungen gegen die weltweite Klimaerwärmung eine führende Rolle. Esso gehört zu den wichtigsten Bush-Förderern und der US-Präsident dankte es dem Konzern mit dem US-Ausstieg aus dem Kioto-Protokoll. Esso ist weltweit das größte Erdölunternehmen. Sein Gewinn belief sich im Jahr 2001 auf über 15 Milliarden US-Dollar, trotzdem weigert sich der Konzern in saubere, umweltverträgliche Energien zu investieren, statt dessen gibt er lieber jährlich Millionen Dollar für irreführende Propaganda aus, in deren Genuss (leider) jetzt auch die taz kommt …

VOLKER HERRMANN, Meppen