: Sind die Herren aus der rechten Ecke erfolgversprechender?
■ betr.: „Super-GAU für Rau“, taz vom 3.2.94
[...] Daß Ihr eisern grüne Flagge zeigt – ok. Aber die SPD und ihre Leute in die Pfanne zu hauen, laßt Ihr wirklich keine Gelegenheit aus. Da gibt's den Super-GAU für Rau, und Honecker muß herhalten als Wahlhelfer. Auch ich hätte mich gefreut, wenn die SPD 1987 die Bundestagswahl gewonnen hätte. [...]
Apropos Super-GAU. Hoffentlich gibt es den bei den unzähligen Störfällen in unseren AKWs nicht wirklich! Solche Headlines sind der Bild würdig, aber für die taz, noch dazu um einen Anwärter auf das Bundespräsidentenamt fertig zu machen – nein danke! Wen hättet Ihr denn gern? Sind die Herren aus der rechten Ecke so viel erfolgversprechender? Ich denke da auch an Euren Artikel vom 14.1.94 „Unfrommes von den Rittern der Unterwelt“, in dem die Verflechtungen von Mafia und dem Orden zum „Heiligen Grab zu Jerusalem“ in Teilen aufgezeichnet sind. Da tummeln sich neben Josef Herman Abs, Edelleuten aus dem Hause Henkell-Donnersmark, der Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Gelmut Geiger, „und mitunter die gesamte Führungsspitze großer deutscher Geldinstitute, z.B. der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank, angefangen bei deren Chef Bernhard Martini“, auch Angehörige des Presseamtes von Kanzler Helmut Kohl.
Ihr meint, das sei nicht der Rede bzw. der Schreibe wert? Klar – „Licht ins Dunkel der Geheimbünde zu bringen ist nicht ungefährlich“. SPD-Spitzenleute wegen Lappalien in die Pfanne zu hauen, ist sicher sehr viel einfacher. Und des Beifalls der rechten Seite seid Ihr Euch damit gewiß! Agnes Grimm, Luttenwang
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