piwik no script img

Sind Sie glücklich?„Ich finde, Frieden ist das Wichtigste“

■ 11 Uhr, Alexanderplatz. Frieden ist für Edith Dam die Voraussetzung, um glücklich zu sein. Aber auch Fernreisen nach Asien oder Honolulu gehören dazu

„Sind Sie glücklich?“ will die taz wissen und hört sich täglich um 11 Uhr abwechselnd auf dem Wittenbergplatz und Alexanderplatz um.

Die 54jährige Arbeitslose Edith Dam: Ich bin glücklich, weil ich einen netten Partner habe, eine nette Familie und Tochter. Viele Dinge spielen ja eine Rolle. Ich habe eine schöne Wohnung. Das ist alles, was zum Glücklichsein gehört. Das ganze Umfeld stimmt, obwohl ich zur Zeit zu Hause bin. Einige Male im Leben war ich auch richtig unglücklich. Ich bin einmal geschieden, und ein Mann ist gestorben. Das war hart, aber jetzt geht es mir gut. Die Hauptsache des Glücks ist wahrscheinlich Frieden. Und daß die Menschen sich untereinander vertragen. Ob das Gruppen sind, die sich bekriegen, oder Völker. Ich finde, Frieden ist das Wichtigste. Das gehört doch zum Glück, sonst könnten wir nicht glücklich sein.

Man kann Glück auch nicht vergleichen. Es ist ja immer ein anderes Glück. Wenn man jünger ist, ist es die Verliebtheit. Und später ist es das Aufbauende, die Familie. Ich meine, die Sicherheit des Arbeitsplatzes gehörte früher dazu. Aber heute gibt es wieder andere Glücksmomente. Wenn man älter ist und sagt, mein Umfeld ist in Ordnung. Ich bin gesund. Das ist auch ganz wichtig, denn ich bin ja über Fünfzig. Bei mir sind Glücksmomente die, die mit meiner Familie zusammenhängen. Also, wenn ich mit meiner Tochter und Enkeltochter schöne Tage verlebe. Vielleicht ist das auch eine altersbedingte Sache. Aber auch meine Reisen gehören dazu. Ich mache immer Fernreisen, zweimal im Jahr. Zum Beispiel nach Asien, Honolulu, Hawaii und Safari in Kenia. Aber das kann ich jetzt erst, wo ich älter bin. Wenn das Kind nicht mehr dranhängt und ich nicht mehr Sachen anschaffen muß. Jetzt lege ich darauf Wert, daß ich für mich lebe. In den Momenten ist man auch glücklich. Karen König

Heute stehen wir auf dem Wittenbergplatz.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen