Silvester 2000: in oder out?: „Für sich alleine sein ist richtig genial“
Ihr Leben beschäftigt Ute (35) mehr als Silvester. Aber „nicht mehr als sonst“
Ich finde es unsinnig, was dieses Jahr aus Silvester gemacht wird. Es ist fast schon wie eine Hysterie. Mir ist das prinzipiell schon immer egal gewesen und dieses Jahr noch mehr. Ich werde entweder die Nacht bei Freunden im kleinen Kreis oder vielleicht allein verbringen. Ich bin mir noch nicht so ganz sicher.
Ich war schon mal alleine zu Hause zu Silvester. Das war gut, richtig gut. Ich habe gelesen, Musik gehört und eine Kerze angezündet. Einfach für mich alleine sein ist richtig genial. Ich lese dann nichts Besonderes, gerade, worauf ich Bock habe. Das kann alles umfassen, ein Fachbuch oder einen Krimi. Das ist egal, je nachdem, wie ich mich in dem Moment fühle. Es ist völlig uninteressant, ob der Tag danach der erste Januar ist oder irgendein anderer Tag. Es ändert sich einfach nichts.
Statt Silvester beschäftigt mich mein Leben, wie es mich immer beschäftigt. Es ist nicht mehr und nicht weniger als sonst. Im Januar fange ich wieder einen neuen Job an, auf einer Sozialstation. Aber so etwas würde mich auch zu einer anderen Zeit beschäftigen. Das hat nichts mit dem Jahreswechsel zu tun. Zur Zeit mache ich gar nichts und genieße meine freie Zeit. Aufgezeichnet von: Barbara Bollwahn de Paez Casanova
wird fortgesetzt
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen