: Sihanouk macht Zugeständnisse
Bangkok (afp/taz) — Der wegen seiner diplomatischen Winkelzüge in jüngster Zeit viel gescholtene Führer der kambodschanischen Widerstandskoalition, Prinz Sihanouk, hat sich am Freitag bereit erklärt, Phnom Penh sieben Sitze im Obersten Nationalrat (SNC) zuzugestehen, wenn er dafür Präsident des Übergangsgremiums wird. Das wurde von Sihanouks Büro in Bangkok mitgeteilt. Bisher hatte der kambodschanische Regierungschef Hun Sen den Vorsitz Sihanouks im Nationalrat abgelehnt, da die Koalition damit die Mehrheit hätte. Er forderte die gleiche Anzahl von Vertretern für beide Seiten.
Die vier kambodschanischen Bürgerkriegsparteien hatten sich am 9.September in Jakarta auf den Vorschlag des UN-Sicherheitsrats zur Wiederherstellung des Friedens in Kambodscha geeinigt. Dieser sieht die Bildung eines Obersten Nationalrats als Übergangsführung des Landes vor. Unterdessen wurde in Phnom Penh bekannt, daß die Regierung ein Treffen des SNC in New York plant. In einem Brief an UN- Generalsekretär Javier Perez de Cuellar und den UN-Sicherheitsrat bat das Regime darum, alle zwölf Vertreter des SNC nach New York einzuladen, wo seit Donnerstag die Vollversammlung der Vereinten Nationen tagt. Der UN-Friedensplan sieht vor, daß der Nationalrat den UN-Sitz des Landes übernimmt, den bisher die Widerstandskoalition unter Einschluß der Roten Khmer innehat.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen