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Archiv-Artikel

Siemens bietet Amnestie an

MÜNCHEN dpa ■ Der Siemens-Konzern gewährt korrupten Mitarbeitern jetzt Amnestie: Wer bis Ende Januar freiwillig und vollständig über seine Verstöße gegen das Korruptionsverbot im öffentlichen Sektor informiere, müsse keine gravierenden Konsequenzen befürchten, heißt es in einem Rundschreiben des Zentralvorstands. Siemens werde in diesen Fällen keinen Schadenersatz fordern. Die Mitarbeiter müssen auch nicht befürchten, dass ihnen gekündigt wird. Das Amnestie-Angebot richtet sich aber nicht an Mitglieder des Topmanagements. Siemens wird seit Monaten von einem Schmiergeldskandal erschüttert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zahlreiche Verdächtige. Unter ihnen sind auch frühere Zentralvorstände. Allein im Bereich der früheren Kommunikationssparte Com hat der Konzern verdächtige Zahlungen in Höhe von 450 Millionen Euro identifiziert. Der Skandal dürfte sich aber noch auf andere Bereiche des Münchener Elektromultis ausweiten.