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The Gambler USA 1974 R: Karel Reisz D: James Caan, Lauren Hutton

Der beste amerikanische Film über Spielsucht: Karel Reisz, einer der Pioniere des britischen „free cinema“ und Drehbuchschreiber James Toback setzen alles auf eine Karte. Es geht um einen College-Professor, der sein Vermögen verwettet und seine Schulden bei den Buchmachern nicht zahlen kann. 2014 gab es ein annehmbares Remake von Rupert Wyatt mit Mark Wahlberg in der Hauptrolle, der im Vergleich zu James Caan wie ein übereifriger Imitator daherkommt.

So, 14.30 Uhr, Metropolis, Hamburg

Tanz der Teufel – Uncut USA 1982, R: Sam Raimi, D: Bruce Campbell, Ellen Sandweiss

Heute wirkt dieser Horrorfilm über fünf Jugendliche, die einen Ausflug in den Wald machen und dort von einer auf sie zurasenden Kamera belästigt werden, harmlos. Aber in den 80er-Jahren war er ein besonders abschreckendes Beispiel für die sogenannten „Video-Nasties“. 1983 wurde er von der Freiwilligen Selbstkon­trolle (FSK) als „jugendgefährdendes Medienprodukt“ verboten, weil der Verleih Prokino sich weigerte, vier Schnitte vorzunehmen. Danach gab es einen langwierigen Rechtsstreit und so war die ungeschnittene Fassung des Films bis 2016 beschlagnahmt und indiziert worden. Jetzt darf man ihn wieder sehen, doch das macht nur noch halb soviel Spaß.

Sa, 23.59 Uhr, B-Movie, Hamburg

Kleine Fluchten CH 1979 R: Yves Yersin, D: Michel Robin, Fabienne Barraud

In den späten 70er-Jahren gab es eine kurze Blüte des Schweizer Kinos. Ein Beleg dafür ist „Kleine Fluchten“ von Yves Yersin. Erzählt wird darin von dem alten Knecht Pipe, der sein Leben lang auf einem Bauernhof gearbeitet hat und in Rente geht. Wie die „unwürdige Greisin“ aus der Erzählung von Bert Brecht beginnt er plötzlich, sein Leben zu genießen. Er lernt, Moped zu fahren und fotografiert auf Polaroid.

Do, 19 Uhr, Kino in der Pumpe, Kiel

Johnny Flash D 1988R: Werner Nekes, D: Helge Schneider, Heike Melba-Fendel

Ein Elektriker, der mit seinen dümmlichen Songs zum Schlagerstar aufsteigt: Das ist die Rolle, die Helge Schneider auf den Leib geschrieben wurde. Und zwar von einem, der ansonsten als Hardcore-Experimentalfilmer abgebucht war. Regisseur Werner Nekes beherrschte das gekonnt Flachsinnige. Damals an Kinokassen ein Flop hat der Film heute Kultstatus, denn mit ihm begann Helge Schneiders Karriere. Und jetzt läuft er als Hommage an den vor einigen Wochen gestorbenen Werner Nekes.

Sa, 20.30 Uhr, Kino im Sprengel, Hannover

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