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Sexuelle OrientierungStarker Anstieg homophober Übergriffe

BERLIN | Die Zahl der Straftaten gegen Menschen, an deren sexueller Orientierung sich die Täter stören, hat 2017 stark zugenommen. Bis Ende Juli wurden in der Statistik politisch motivierte Straftaten 130 Delikte gegen Schwule, Lesben sowie Bi-, Trans- und Intersexuelle erfasst, wie aus einer am Mittwoch bekannt gewordenen Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Politikers Volker Beck hervorgeht. Im Vorjahreszeitraum waren es 102.

Die Zahl der Gewaltdelikte hat den Angaben zufolge von 22 im Vergleichszeitraum 2016 auf 33 in diesem Jahr zugenommen. Allein 29 Körperverletzungen wurden gezählt. Genötigt oder bedroht wurden Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung in sieben Fällen.

Justizminister Heiko Maas (SPD) nannte den Anstieg der Straftaten „beschämend“. Es bleibe eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Homosexuelle nicht nur rechtlich gleichzustellen, sondern das müsse sich auch im alltäglichen Leben niederschlagen. Beck sagte, die Zunahme der Straftaten sei ein Armutszeugnis für die Präventionsarbeit der Regierung. (epd)

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