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Serie von zehn Briefbomben in Österreich

■ Rechtsradikaler Absender vermutet

Wien (AFP) – Bei einer Serie von insgesamt zehn Briefbombenanschlägen sind in Österreich in den vergangenen Tagen bereits fünf Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Jüngstes Opfer ist die Sekretärin eines Wiener Rechtsanwalts, die gestern mittag beim Öffnen eines Briefes mit einem Sprengsatz schwer verwundet wurde. Eine weitere Briefbombe, die an die für Minderheitenfragen zuständige grüne Abgeordnete Terezija Stoisits gerichtet war, wurde rechtzeitig entschärft. Die Attentate werden Rechtsextremisten zugeschrieben, weil die Briefe durchweg an Politiker und Persönlichkeiten geschickt wurden, die sich für Minderheiten und Ausländer einsetzen.

Bereits am Sonntag abend war der sozialdemokratische Wiener Bürgermeister Helmut Zilk nach der Rückkehr von einer Reise durch eine Briefbombe am Unterarm schwer verletzt worden. Der 66jährige Zilk wurde am Sonntag abend in einem Wiener Krankenhaus operiert. Wegen Herzproblemen befand er sich nach Angaben der Ärzte zunächst noch in besorgniserregendem Zustand. Am Vormittag kam er jedoch zu Bewußtsein und konnte schriftlich mit seinen Angehörigen kommunizieren. Seine Frau, die Schauspielerin Dagmar Koller, die sich im Moment der Explosion bei ihm befand, blieb unverletzt, erlitt aber einen Schock.

Seiten 8, 10 und 11

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