piwik no script img

Serbischer Generalstabschef beschuldigtKriegsverbrechen im Kosovo

Der jetzige serbische Generalstabschef soll im Kosovo in Kriegsverbrechen verwickelt gewesen sein. Das wirft ihm das Belgrader Menschenrechtszentrum vor.

Haben Soldaten unter seinem Kommando Albaner vertrieben und ermordet? Generalstaatschef Ljubisa Dikovic. Bild: Wikimedia/CC-BY-SA

BELGRAD dpa | Der aktuelle serbische Generalstaatschef Ljubisa Dikovic ist schwerer Kriegsverbrechen beschuldigt worden. Er soll die 37. Motorisierte Brigade der Armee befehligt haben, die im April und Mai 1999 im Kosovo in vier Dörfern massenhaft Albaner vertrieben und ermordet hatte, berichtete das Menschenrechtszentrum in Belgrad am Donnerstag.

Dabei seien die Frauen und Kinder ins benachbarte Albanien deportiert und die Männer umgebracht worden. Die Staatsanwaltschaft wurde aufgefordert, schnellstens Ermittlungen aufzunehmen.

Das von der EU, den USA sowie von politischen Stiftungen und westlichen Botschaften finanzierte Zentrum besitze umfangreiche militärische Dokumente und Zeugenaussagen, die die Vorwürfe gegen Dikovic belegten, sagte Direktorin Sandra Orlovic vor der Presse. Die Ermordeten seien später an anderen Stellen in Massengräbern verscharrt worden. 52 von ihnen seien im Vorjahr aus dem Grab Rudnica bei der südserbischen Stadt Raska exhumiert worden.

Schon vor drei Jahren hatte das Menschenrechtszentrum ähnliche Vorwürfe erhoben, die jedoch mit deutlich weniger Dokumenten belegt waren. Damals hatte Dikovic Klage erhoben. Unklar blieb zunächst, was aus diesem Gerichtsverfahren geworden ist.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare