■ KRIEG IN BOSNIEN: SARAJEVO BRENNT: Serbien will nicht für Bundesarmee haften
Berlin (taz) — Die serbische Regierung will von der „jugoslawischen“ Armee nichts mehr wissen. So jedenfalls verlautet es aus Belgrad. Die Tatsache, daß die aus Serbien stammenden Soldaten aus der Bundesarmee zurückgerufen werden, scheint dafür zu sprechen. Trotzdem ist zweifelhaft, ob damit der Krieg in Bosnien beendet wird. Denn die bisherige Bundesarmee, die auch gestern wieder wild um sich schoß und die wunderschöne Altstadt von Sarajevo in Schutt und Asche legte, wird nur umbenannt. Sie soll nun in die serbischen Territorialstreitkräfte in Bosnien integriert werden und den Schutz der in Bosnien lebenden Serben übernehmen. Die der bosnischen Regierung unterstellten Milizen forderten die Armee auf, Sarajevo bis heute morgen 0.00 Uhr zu verlassen. Die militärischen Auseinandersetzungen werden unterdessen immer unübersichtlicher. EG-Beobachter wollen schon kroatische Panzer gesichtet haben, die in die Kämpfe eingegriffen hätten. Bosniens Präsident Izetbegovic forderte militärische Unterstützung aus dem Ausland an. SEITE 8
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