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Serbien verscherbelt seine MedienPresse zu Schnäppchenpreisen

BELGRAD| Serbien will 38 Staatsmedien privatisieren, darunter eine Nachrichtenagentur, Zeitungen, Radio- und TV-Stationen. Dies geschieht auf Druck der EU auf den Beitrittskandidaten Serbien. Ob die staatliche Kontrolle mit dem Verkauf tatsächlich abnimmt, ist allerdings fraglich. Die großen nationalen Medien bleiben in Staatsbesitz und Experten schätzen, dass auch die Privatisierten weiterhin kontrolliert werden. Die zum Verkauf stehenden Anstalten werden zum Teil für Spottpreise verscherbelt: So soll die altehrwürdige frühere jugoslawische Nachrichtenagentur Tanjug, einst das mächtigste Medium in Südosteuropa, 761.000 Euro kosten, der Radiosender der Stadt Medvedja 2.800 Euro. Bereits in der Vergangenheit hatten ausländische Investoren versucht, sich in den serbischen Markt einzukaufen. Sowohl die RTL Group als auch die Essener Funke-Gruppe („WAZ“) zogen sich allerdings wegen Schikanen der Behörden zurück. (dpa)

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