Sendung mit der Maus: „Maus“-Erfinderin ist tot
Die Titelfigur der „Sendung mit der Maus“ wurde einst von Grafikerin Isolde Schmitt-Menzel erfunden. Nun ist sie im Alter von 92 Jahren gestorben.
Die in Eisenach geborene Künstlerin illustrierte laut WDR rund 35 Bücher, fertigte Skulpturen aus Bronze und Keramik. Sie lebte lange als freischaffende Künstlerin in Texas und Südfrankreich. Bekannt ist sie vor allem für die Schöpfung der orangefarbenen Zeichentrickmaus, die 1971 erstmals in „Die Sendung mit der Maus“ zu sehen war. Sie habe deren originellen und fantasievollen Charakter durch die ersten rund 100 von ihr kreierten Maus-Spots geprägt, würdigte der WDR.
Ohne sie und ihre große Kreativität hätte die Maus nicht das Licht der Welt erblickt, sagte WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn. „Dafür sind wir Frau Schmitt-Menzel sehr dankbar.“ Auf dem vom WDR betriebenen Twitter-Account „Die Maus“ hieß es: „Sie hat der Maus ihre wesentlichen Charakterzüge und ihre Farbe gegeben und wird in ihr fortleben. Wir sind sehr traurig.“
Mehr als 51 Jahre nach der Erstausstrahlung ist die Sendung längst eine Institution, die Maus wurde vom Bundespräsidenten geehrt, von Stefan Raab besungen und von Alexander Gerst ins All gebracht.
Keine graue Maus
Schmitt-Menzel hatte die Figur aus ihrer Buchillustration „Die Maus im Laden“ entwickelt. An die Geburtsstunde der Figur erinnerte sie sich in einem WDR-Interview zum 40. Geburtstag der Maus so: „Das war genau nicht mein Metier, eine graue Maus. Ich war für fantastische und verrückte Sachen. Da hab ich gedacht: Die Mäuse kriegen auf jeden Fall alle eine andere Farbe als Grau. Und die Hauptmaus war orange, mit braunen Ohren, Armen und Beinen.“ Gelb stehe ja für Intelligenz, Rot sei Energie.
„Die zwei Sachen zusammen in meiner Maus war mein Bestreben, denn ich bin genauso“, sagte sie. Laut WDR starb Isolde Schmitt-Menzel am vergangenen Sonntag, 4. September, im Kreis ihrer Familie in Frankfurt am Main.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ungerechtigkeit in Deutschland
Her mit dem schönen Leben!
Kompromiss oder Konfrontation?
Flexible Mehrheiten werden nötiger, das ist vielleicht gut
Der Check
Verschärft Migration den Mangel an Fachkräften?
Niederlage für Baschar al-Assad
Zusammenbruch in Aleppo
FDP-Krise nach „Dday“-Papier
Ex-Justizminister Buschmann wird neuer FDP-Generalsekretär
Parteitag der CDU im Hochsauerlandkreis
Der Merz im Schafspelz