: „Sendero“ gespalten?
■ Angeblich Streit zwischen Polit- und Militärflügel des peruanischen „Sendero Luminoso“ / Jedoch neue Anschläge
Ayacucho (afp) -Zwar haben sich die der Guerillaorganisation „Leuchtender Pfad“ („Sendero Luminoso“) zugeschriebenen Gewaltaktionen am Wochenende in Peru fortgesetzt, doch dauerten die Spekulationen über eine Spaltung der Guerilla an. Im Süden des Landes waren unlängst Flugblätter aufgetaucht, in denen eine „PCP-Basis“ Kritik an der Linie der Guerilla übte und die vorübergehende Aussetzung des bewaffneten Kampfes ankündigte. Der Präsidentschaftskandidat von „Cambio 90“, Fujimori, erklärte sich zu Gesprächen mit den Dissidenten bereit, falls er aus den Stichwahlen am 10.Juni als Sieger hervorgehen werde. Fujimoris Gegenkandidat Vargas Llosa begrüßte ebenfalls die Ankündigung der „PCP-Basis“. Im Falle seiner Wahl werde er Maßnahmen zur Wiedereingliederung der Guerilleros in die Gesellschaft treffen.
Der Abgeordnete der rechtsliberalen „Accion Popular“, Aurero Zegarra, beschuldigte die gegenwärtige Regierung, die Meldungen über eine Spaltung des „Sendero“ wahrheitswidrig verbreitet zu haben. Kenner des „Sendero“ halten die Flugschriften jedoch für authentisch. Sie sind der Ansicht, daß sich hinter der Bezeichnung der „politische Flügel“ der maoistischen Organisation verbirgt, der gegenwärtig offenbar einen Richtungsstreit mit dem „militärischen Flügel“ austrägt.
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