Selbstmordanschlag auf Bundeswehr: Drei Soldaten in Afghanistan verletzt
Bei einem Selbstmordanschlag wurden drei Soldaten der Bundeswehr teilweise schwer verletzt. Mittlerweile ist erneut ein Deutscher in Afghanistan entführt worden.
BERLIN/KUNDUS dpa Auf die Bundeswehr in Afghanistan ist erneut ein Selbstmordanschlag verübt worden. Dabei wurden drei deutsche Soldaten verletzt, zwei von ihnen schwer, teilte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam am Mittwoch mit. Ihr Zustand sei stabil. Nach ersten Erkenntnissen sprengte sich ein Motorradfahrer neben einer Patrouille nahe Kundus im Norden des Landes in die Luft. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.
Nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr ereignete sich der Anschlag am Mittwoch gegen 15 Uhr Ortszeit (12.30 MEZ) 35 Kilometer südlich von Kundus. Die verletzten Soldaten seien mit einem Hubschrauber in das Krankenhaus des Bundeswehrstandorts in Masar-i-Scharif geflogen worden.
Unterdessen gab das Auswärtige Amt (AA) in Berlin bekannt, dass in Afghanistan auch erneut ein Deutscher entführt wurde. Die Tat hat vermutlich einen kriminellen Hintergrund. Der Krisenstab des Außenministeriums weiß nach Angaben des AA-Sprechers Jens Plötner seit dem 29. Juli über den Fall Bescheid. Man gehe von einer "verbrecherischen Entführung" aus. Aus Sicherheitskreisen in Kabul hieß es, der Geschäftsmann sei seit einem halben Jahr wieder in Afghanistan und in der Hauptstadt Kabul entführt worden.
Es ist der zweite ungelöste Entführungsfall eines Deutschen in Afghanistan: Am 16. Dezember 2007 wurde der Deutsche Harald Kleber in der Provinz Herat nahe Iran entführt. Sein Schicksal ist weiter ungewiss. Selbstmordanschläge und Entführungen haben zuletzt generell zugenommen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ungerechtigkeit in Deutschland
Her mit dem schönen Leben!
Der Check
Verschärft Migration den Mangel an Fachkräften?
Kompromiss oder Konfrontation?
Flexible Mehrheiten werden nötiger, das ist vielleicht gut
Überraschende Wende in Syrien
Stunde null in Aleppo
Liberale in der „D-Day“-Krise
Marco Buschmann folgt Djir-Sarai als FDP-Generalsekretär
Trumps Wiederwahl
1933 lässt grüßen