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Sechs Tote in Osnabrück

■ Vater tötete fünf Kinder und anschließend sich selbst

Ein blutiges Familiendrama hat sich am Mittwoch in Osnabrück abgespielt: Ein 35 Jahrer alter Mann aus Kasachstan tötete in den frühen Morgenstunden seine fünf Kinder, legte danach Feuer und beging offenbar Selbstmord. Das teilte der Osnabrücker Staatsanwalt Walter Hunger am Abend bei einer Pressekonferenz aufgrund der polizeilichen Ermittlungen mit.

Die drei Mädchen und zwei Jungen im Alter zwischen vier und 13 Jahren wiesen Stichverletzungen am Hals und im Bauchbereich auf. Der Mann habe die Tat mit einem Küchenmesser verübt. Als Tatmotiv komme in Frage, daß sich die 33 Jahre alte Ehefrau von ihrem Mann trennen wollte, hieß es.

Die Tat ereignete sich zwischen 00.00 und 01.00 Uhr. Ein Nachbar hatte zu dieser Zeit Schreie und laute Geräusche gehört, die plötzlich verstummten. Die Mutter war nach Angaben der Kriminalpolizei am Dienstag nachmittag aus der Wohnung gegangen. Sie meldete sich am Mittwoch bei der Polizei, nachdem sie von dem Blutbad gehört hatte. Die Frau erlitt einen Schock und wurde in eine psychiatrische Klinik eingeliefert. Die genaue Todesursache des mutmaßlichen Täters steht noch nicht fest.

Feuerwehrleute hatten die sechs Leichen am Mittwoch morgen im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses im Osnabrücker Ortsteil Haste entdeckt. Die Kinder und ihr Vater sollen im Wohnzimmer und im Schlafzimmer gelegen haben. Ein Nachbar hatte die Feuerwehr alarmiert, weil es in der Wohnung brannte. Das Messer lag noch in der Wohnung. Bei dem Vater sollen keine äußeren Verletzungen zu erkennen gewesen sein.

Die Familie aus Kasachstan lebte seit Oktober 1991 in Deutschland. Nachbarn berichteten, daß es zwischen den Eltern oft Streit gegeben habe. So erzählte eine Frau, die Mutter habe ihr etwa im Spätsommer 1993 weinend von Auseinandersetzungen mit ihrem Mann berichtet. dpa

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