: Schwein und Hund
■ Die Bücherhallen veranstalten einen Bücherfrühling nur für Kinder
Der Norddeutsche Bücherfrühling war einst eine gemeinsame Aktion von vier norddeutschen Bundesländern. Inzwischen findet die beliebte Veranstaltung, bei der einen Monat lang Bücher und Autoren in lockerer Folge vorgestellt werden, nur noch in Hamburg statt – und in diesem Jahr zum ersten Mal ausschließlich für Kinder. Das Lektorat für Schöne Literatur hat sich angesichts der Sparmaßnahmen, die auch an der ehrwürdigen Institution der Hamburger Bücherhallen nicht spurlos vorübergegangen sind, eine Denkpause verordnet. Auch die Lektorin für Kinder- und Jugendliteratur, Arnhild Kantelhardt, sah sich nach Stundenkürzungen nicht mehr in der Lage, den Bücherfrühling zu organisieren.
Die Bibliothekarinnen Ingrid Lange und Jutta Helweg haben es allen Widrigkeiten zum Trotz übernommen, bis zum 29. Mai 35 Veranstaltungen für Kinder in ebenso vielen Bücherhallen zu organisieren. Die ganze Welt im Kinderbuch – Kinder erleben das Sachbuch heißt die Reihe, die auf neue Entwicklungen im Bereich Sachliteratur für Kinder reagiert.
Seit einigen Jahren schon ist zu beobachten, daß sich die früher eher trockenen und belehrenden Sachbücher zu spannenden, gut recherchierten und oft auch künstlerisch anspruchsvoll gestalteten Werken gemausert haben. Dementsprechend groß ist die Nachfrage geworden, auch in Hamburgs Bücherhallen. „Sachbücher werden heute auch in Schulen immer früher als Begleitliteratur eingesetzt“, erläutert Ingrid Lange den Trend.
Wie Sachbücher entstehen – von der ersten Idee bis zum fertigen Buch –, das erzählen und demonstrieren 17 Autoren beim Bücherfrühling. Anschauliche Themen wie „Pony, Schwein und Hund“ sind genauso vertreten wie „Kinderphilosophie“. Selbst ein Phänomen wie Angst wird besprochen. „Erzählende Literatur, die um solche Probleme eine Geschichte drapiert, ist häufig literarisch wenig ansprechend. Wir finden, das Thema kann im Sachbuch ehrlicher behandelt werden“, sagt Ingrid Lange dazu.
Iris Schneider
Ausführliches Programm in allen Bücherhallen erhältlich
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen