Hallo
Nachdem hier jemand, der meinen Vornamen trägt, aus dem martialischen Urheberrechtsgesetz zitiert hat:
Dieses Gesetz sollte überhaupt nicht so aussehen, wie es heute aussieht:
Der Schutzumfang ist weit überzogen, und das sowohl formell als auch in der zeitlichen Ausdehnung. Im Vergleich bekommt ein Erfinder seine Idee höchstens 20 Jahre geschützt, obwohl eine Erfindung ebenso eine geistige Eigenleistung darstellt wie ein Text oder ein künstlerisches Werk.
Das Urheberrecht verletzt also selbst innerhalb der Immaterialrechtsgesetze den Gleichheitsgrundsatz, das Vergleichbares (geistige eigenleistung) auch vergleichbar behandelt werden muss.
Warum das so ist ? Aufgrund jahrzehntelanger korrupter Lobbyarbeit vieler Medienunternehmen, die von der kommerziellen Nutzung geistiger Inhalte = von deren Verkauf in irgendeiner Form leben. Jahrzehntelang haben es diese Unternehmen geschafft den Politikern und damit der Bevölkerungsmehrheit ihre Interessenpolitik aufzuzwingen.
Das hat zwar mit dem Baron und "seiner" Diss nichts zu tun, aber mit den Grundgedanken hinter dem sogenannten "geistigen Eigentum".
Geistiges Eigentum kann es nämlich eigentlich gar nicht geben. Ideen und Gedanken sind nicht dazu da um jemandem exklusiv zu gehören. Man kann sie so wenig besitzen wie die Luft. Sie sind dazu da sich zu verbreiten und geteilt zu werden. Man kann zwar neue Ideen haben, aber wer seine Idee allein haben will, sollte sie niemals jemand anderem mitteilen.
Der Rest sind Ordnungsfragen - etwa das moralische Recht mit der eigenen Idee namentlich verknüpft zu werden. Gegen dieses Recht verstösst, wer ein "Plagiat" begeht. Oder das Recht die "eigene" Idee in einem genau begrenzten Zeitraum ökonomisch nutzen zu dürfen. Wobei der Zeitraum im heutigen Urheberrecht bei weitem zu lang bemessen ist, wie ein Vergleich mit dem Patentrecht zeigt.
Daher sollten die Gegenmassnahmen auch nur zivilrechtlicher Natur sein, nicht strafrechtlicher Natur. Verletzungen des Urheberrechts sollten lediglich Schadensersatzansprüche begründen können und nicht dem öffentlichen Recht unterliegen.
Die Worte "Raubkopierer" und "Raubkopie" sind schon an und in sich Unworte, weil man durch Kopieren = Vervielfältigen niemandem ein Eigentum wegnimmt, Man macht nur mehr aus ein und derselben Sache, wie ja die Worte kopieren oder vervielfältigen deutlich ausdrücken.
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Juso-Chef über Bundestagswahlkampf
„Das ist unsere Bedingung“
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Weil sie weiblich sind
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Eine ganz normale Woche in Deutschland