Schulreform auf dem Papier : Guter Rat ist teuer
Nun haben wir wieder eine Schulkommission. Ihre Ergebnisse werden viele Seiten füllen, aber wird das mehr ändern als die letzten beiden Kommissionsberichte?
Kommentar von Klaus Wolschner
Es ist keineswegs der Expertenrat, an dem es mangelt: Die schulpolitische Diskussion der Experten ist vollkommen transparent und online nachlesbar. Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, das ist das Problem.
Schule organisiert Aufstiegs-Chancen, wer will die seinen Kindern verbauen? Deswegen will eigentlich niemand seine Kinder in eine Hauptschule schicken, auch wenn die „Sekundarschule“ heißt.
Die SPD hat über 20 Jahre lang versucht, die Eltern zur Gesamtschul-Idee zu pressen. Nicht einmal die Kinder der Bildungssenatoren gingen am Ende noch dahin. Warum aber gestaltet der Senat die bestehenden Gesamtschulen nicht so um, dass sie attraktiv werden für die Kinder aus bildungsnahen Schichten?
Dafür gäbe es nämlich hinreichend Konzepte, die nicht umgesetzt werden. Dafür steht kein Geld im Haushalt. Stattdessen haben wir jetzt einen Arbeitskreis. Der wird niemanden davon abbringen, sein Kind möglichst zum Gymnasium zu schicken.