: Schüler müssen Bücher kaufen
Die rot-rote Koalition einigte sich darauf, die Lernmittelfreiheit teilweise abzuschaffen. Eltern müssen ab dem nächsten Schuljahr einen Anteil von maximal 100 Euro pro Kind und Schuljahr aufwenden. Das heißt: Neuanschaffungen dürfen diese Grenze nicht überschreiten. Die restlichen Bücher werden weiterhin ausgeliehen. Für Empfänger von Sozialhilfe und Wohngeld bleibt das Leihsystem bestehen. Die Regelung soll bis 2006 gelten. Mit diesem Modell wolle man gewährleisten, dass die Kosten kein Hindernis für Bildungschancen seien, so SPD-Vorsitzender Peter Strieder. Stefan Liebich, Vorsitzender der PDS, bezeichnete den Kompromiss als tragfähig. Obwohl die PDS zuvor für eine Höhe des Eigenanteils von höchstens 60 Euro plädiert hatte. Elternverbände und Oppositionsparteien kritisierten, dass das Modell Kinder aus einkommensschwachen Familien stigmatisiere, da sie auf gebrauchte Bücher zurückgreifen müssten. Auch das geplante Einsparvolumen von jährlich 15 Millionen werde nicht erreicht. TAZ