: Schonendes Walschlachten
betr.: „Lecker Walfleisch“, taz vom 13. 6. 06
Es freut mich, mal einen wenig aufgeregten Bericht über die Färöer im Zusammenhang mit deren Walfang zu lesen. Nur eine Anmerkung: In dem Artikel steht, dass auf den Färöern Walfleisch vertrieben werden darf. Das ist zwar nicht völlig falsch, aber das geschieht nicht kommerziell, sondern auf subsistenzwirtschaftlicher Grundlage nach einem uralten Verteilerschlüssel, bei dem die gesamte Ortschaft und Nachbarkommunen berücksichtigt werden.
Walfleisch in färöischen Supermärkten ist eine Seltenheit, und exportiert wird es auch nicht – nicht einmal nach Island, wo man auch weiß, dass Wal ganz lecker ist. Jedenfalls ist es färöischen Schiffen streng verboten, Walfang zu betreiben, und in der 200-Seemeilen-Zone der Färöer dürfen auch keine ausländischen Walfänger jagen. Das Einzige, was erlaubt ist, ist eine Grindwalschule, die sich den Inseln nähert, an einen der erlaubten Strände zu treiben und dort unter polizeilicher Aufsicht nach strengen Regeln möglichst schonend zu schlachten. Walen, die dieser Einkesselung am Strand entkommen können, darf nicht nachgestellt werden. ARNE LIST, Kiel