Schöner gebären: Der Blasensprung als Turbo
■ Eine Studie belegt: Frauen ohne Abitur gebären schneller
Intelligente Frauen haben es nicht immer einfacher, und auch das Abitur ist kein Garant für Rückenwind im Leben. Das, was viele schon seit langem wissen, hat eine Bremer Hebamme, Krankenschwester und Diplom-Psychologin jetzt in ihrer Doktorarbeit zusammengefasst. Neu sind ihre Erkenntnisse dennoch: In einer Studie zum Thema Geburtshilfe fand Mechthild Groß heraus, dass ein Zusammenhang zwischen der Bildung einer Frau und der Dauer der Geburt ihres Kindes besteht: Frauen mit Abi liegen durchschnittlich länger im Kreißsaal als Frauen ohne die Matura; diese bekämen ihre Kinder wesentlich schneller.
Neben dem Bildungsstand berücksichtigte Groß noch andere Kriterien, die ihrer Ansicht nach bei der Dauer einer Geburt zum Tragen kommen. Entscheidend sei auch der Zeitpunkt, zu dem eine Hebamme die Betreuung der Gebärenden aufnimmt. Frauen, die erst nach ihrem Blasensprung von einer Hebamme begleitet werden, bekämen ihre Kinder schneller als diejenigen, die sich schon vorher an eine Hebamme wenden. Die Doktorin hat festgestellt, dass „harte Faktoren“ wie der Blasensprung den größten Einfluss auf den Geburtsprozess haben. Groß: „Das wirkt wie ein Turbo.“
Die Doktorarbeit von Mechthild Groß entstand im Studiengang „Lehramt Pflegewissenschaft“ der Bremer Universität und ist das Ergebnis von vier Jahren Forschung. Für ihre Studie begleitete Groß 932 Geburten im Bundesland Hessen. Derzeit erforscht die Diplom-Psychologin den Geburtsbeginn an der Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover.
md/epd
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