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■ SchnittplatzPerfekt

„Nobody is perfect. Und wenn wir Fehler gemacht haben, und wir haben Fehler gemacht, das geb' ich gerne zu, dann machen wir das Beste aus diesen Fehlern, sprich: wir lernen aus diesen Fehlern und versuchen, sie anders umzusetzen.“

Na, das spulen wir – neztesuzmusrednalbalbalbgileesdriwtbualgsrewrelhefrelheftcefrepsiydo boN – doch gleich noch mal auf Anfang: „Nobody is perfect. Und wenn wir Fehler gemacht haben, und wir haben Fehler gemacht, das geb' ich gerne zu, dann machen wir das Beste aus diesen Fehlern, sprich: wir lernen aus diesen Fehlern und versuchen, sie anders umzusetzen.“

Man mag lange spekulieren, ob dieses Schlußwort aus der „Arabella“-Talkshow vom vergangenen Freitag ein Meisterwerk gewiefter Teleprompterpoeten war oder ob es die Ex-Schmuddeltalkerin Arabella adhoc fabulierte. Während Kollegin Karalus auf RTL bloß ein treudoofes „Warum bist du mit jemandem zusammen, der dich windelweich schlägt?“ in die Talkkamera sagte und ihren Gästen detaillierte Prügelanekdoten zu entlocken suchte, machte Pro7 bereits das Beste aus seinen Fehlern – nämlich Programm.

Schließlich hatte Arabella in ihrer „Sondersendung“ mit dem Titel „Talk über Talk“ offensichtlich nicht nur aus ihren Fehlern gelernt, sondern auch schon versucht, sie anders umzusetzen. Sprich: einfach drei steifen Talkkritikern sechs leidenschaftliche und fünf professionelle Befürworter gegenübersetzen. Oder der Schmuddeldenunziantin Astrid Küffner das Insert „prosieben zeigt verantwortung“ unterschieben. Oder die Gelegenheit nutzen, besonders strittige Talksequenzen aus dem Archiv zu kramen und empfindsamen Zuschauern zu empfehlen, sich derweil die Fernbedienung vor die Augen zu halten.

Oder aber, das geb' ich gerne zu, den Eindruck erwecken, die ohnehin perfide Reinwaschungsaktion sei am Pro7-Schneidetisch solange nachbearbeitet worden, bis man's vor lauter Eierkucheneinigkeit sogar fast geglaubt hätte, daß der Schmuddel nur noch bei der Konkurrenz zu finden wäre. csch

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