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Schneider-Helfer gefaßt

■ Geld ins Ausland verschoben

Frankfurt/M. (dpa) – Im Fall des untergetauchten Bauunternehmers Jürgen Schneider haben die Ermittler einen iranischen Geschäftsmann aus Köln festgenommen, der in Verdacht steht, dem Ehepaar Schneider geholfen zu haben, vor seiner Flucht Geld in dreistelliger Millionenhöhe ins Ausland zu schaffen. Der promovierte Mathematiker gilt auch als einer der Strohmänner Schneiders. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft beantragte gegen ihn nach Auskunft ihrer Sprecherin Hildegard Becker-Toussaint Haftbefehl.

Dem Festgenommenen werde „Beihilfe wegen Beiseiteschaffens von Geldmitteln im Zusammenhang mit der Flucht des Ehepaars Schneider“ vorgeworfen, sagte die Sprecherin. Er soll auch „Kontakte zu einer Schweizer Bank hergestellt haben und an den entscheidenden Bank-Verhandlungen über Art und Umfang des Geldtransfers maßgeblich beteiligt gewesen sein“. Bei dem ins Ausland verschobenen Vermögen von Schneider handelt es sich um einen bislang auf 250 bis 750 Millionen Mark bezifferten Betrag. Dazu wollte die Sprecherin keine genaueren Angaben machen.

Aus anderen Informationen geht hervor, daß der Iraner nicht nur ein Studienfreund Schneiders, sondern auch bis März dieses Jahres Geschäftsführer bei der Wiesbadener Schneider-Firma Quicktulane Grundstücksverwaltung GmbH war. Am Grundkapital dieses Unternehmens habe sich der Geschäftsmann mit fünf Millionen Mark beteiligt. Er war ferner einer von zwei Hauptgesellschaftern der Atos-Praxisklinik in Heidelberg, die ebenfalls zum inzwischen pleite gegangenen Schneider-Imperium gehört.

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