: Schmiergelder vor Atom–Ausschuß
Bonn (taz) - Nach Angaben des Hanauer Oberstaatsanwalts Farwick gibt es bisher „Null–Komma– Null Beweis“ für die Verletzung des Atomwaffensperrvertrags. Farwick informierte gestern den Bonner Untersuchungsausschuß zum Atomskandal über die bisherigen Ermittlungen. Die nicht–öffentliche Sitzung dauerte bei Redaktionsschluß noch an. Von den rund 21 Millionen Mark Schmiergeldern in der Atomindustrie sind bisher 2,5 Millionen Mark aufgeklärt. Wie Ausschußmitglieder berichteten, soll ein Großteil dieser Gelder wieder an die Urheber zurückgeflossen sein, sodaß die „Kontaktpflege“ gleichzeitig die Funktion einer „Geldwaschanlage“ gehabt hätte. Der Verbleib der gesamten Summe von Schmiergeldern, vor allem des nach Belgien geflossenen größeren Teils, wird sich vermutlich nicht mehr aufklären lassen, so ging aus Farwicks Darstellung hervor. Der Oberstaatsanwalt kündigte an, daß das Ermittlungsverfahren gegen NUKEM wegen mangelnder atomrechtlicher Genehmigung abgeschlossen sei und er dazu heute eine Erklärung abgeben wolle. Die gleichartigen Ermittlungen gegen RBU dauerten hingegen noch an. C.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen