Schmidt ohne Pocher: Der Krampf hat ein Ende
Harald Schmidt und Oliver Pocher trennen sich. War ja auch irgendwie klar, dass es so kommen würde. Einzige Überraschung: Schmidt macht doch noch weiter.
"Schmidt haut Pocher raus", titelte eine Berliner Boulevardzeitung gestern. Doch die vermeintliche Sensation war gar keine. Denn dass die Zusammenarbeit zwischen Harald Schmidt und Oliver Pocher zeitlich befristet sein würde, war von Anfang an klar. Daran erinnert "Schmidt & Pocher"-Produzent Fred Kogel im aktuellen Spiegel, und weil sonst nichts los ist zwischen den Jahren, machen Journalisten daraus Schlagzeilen.
Das einzig Neue an dem Kogel-Interview ist, dass der Fernsehmanager einen Zeitpunkt nennt: Im April soll es vorbei sein. Anders als von Schmidt 2007 in Aussicht gestellt, wird er sich also nicht zurückziehen und dem jungen Kollegen die Sendung überlassen, sondern weitermachen, "die Comedy-Latte wieder höher legen in Richtung Anspruch und Intellekt" (Kogel).
In welcher Form diese Rückbesinnung stattfinden soll, ist noch nicht ganz klar, eine tägliche Late-Night-Show, lässt Kogel durchblicken, sei in der ARD kaum machbar: "Das ist erst mal Träumerei - und auch die Frage: Wer kann das bezahlen?" Die Verträge von Schmidt und Pocher mit der ARD laufen bis zum 31. Mai. Der Krampf hat ein absehbares Ende. Das ist eine gute Nachricht: für Schmidt, Pocher - und die Zuschauer.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Deutungskampf nach Magdeburg
„Es wird versucht, das komplett zu leugnen“
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
Polizeigewalt gegen Geflüchtete
An der Hamburger Hafenkante sitzt die Dienstwaffe locker
Gedenken an den Magdeburger Anschlag
Trauer und Anspannung
Anschlag in Magdeburg
Vorsicht mit psychopathologischen Deutungen