Schmähpreis für unsoziale Konzerne: Die besten Schlechten
Im Netz kann seit Donnerstag über unsoziale und unökologische Unternehmen abgestimmt werden. Zur Wahl stehen die Barclays-Bank oder die Fukushima-Firma Tepco.

Noch führt Barclays knapp vor Syngenta. Bild: screenshot: www.publiceye.ch
Berlin taz | Am Donnerstag beginnt im Internet die Abstimmung über das unsozialste und unökologischste Unternehmen der Welt. Informationen zum Verfahren und zur Stimmabgabe stehen auf der Seite www.publiceye.ch. Die Abstimmung läuft bis zum 26. Januar.
Der diesjährige Preisträger wird am folgenden Tag parallel zum Weltwirtschaftsforum in Davos, Schweiz, bekanntgegeben. In der letzten Januarwoche treffen sich dort traditionell tausende Manager und Spitzenpolitiker, um über die Weltlage, diesmale schwerpunktmäßig die Euro-Krise, zu beraten. Den Schmähpreis vergeben die Organisationen Erklärung von Bern und Greenpeace, die einen Kontrapunkt zum offiziellen Forum setzen wollen.
Zur Auswahl für den Kritikerpreis stehen sechs Unternehmen: die britische Barclays-Bank, der US-Minen-Konzern Freeport McMoRan, das südkoreanische Elektronikunternehmen Samsung, die Agrochemie-Firma Syngenta aus der Schweiz, Tepco als Betreiberin des havarierten Atomkraftwerks Fukushima in Japan und das brasilianische Bergbau-Unternehmen Vale.
Diese Vorauswahl haben die Organisatoren der Preisverleihung aus zahlreichen Vorschlägen getroffen, die Bürgerinitiativen und Umweltgruppen weltweit eingereicht haben. Der Barclays-Bank werfen die Kritiker vor, Finanzspekulation mit Nahrungsmitteln zu betreiben und dadurch Leben und Gesundheit von Millionen Menschen vor allem in Entwicklungsländern zu gefährden.
Die Börsenspekulation kann dazu führen, dass die Preise für Lebensmittel um bis 50 Prozent steigen, hat eine unlängst eine Studie der Organisation Foodwatch ergeben. Freeport McMoRan betreibt nach Angaben der Kritiker die weltgrößte Gold- und Kupfermine in West-Papua, wo jährlich hunderttausende Tonnen schwermetallhaltiger Abfälle anfielen, die die Umwelt verseuchten. Die Unternehmen Samsung, Syngenta und Vale werden unter anderem angeklagt wegen gesundheitsgefährdender Arbeitsbedingungen.
Leser*innenkommentare
autofreie Schnecke
Gast
Warum wird nicht die Autoindustrie genannt, deren tödliche Produkte global schon Millionen das Leben gekostet haben und täglich weitete Opfer fordern. Von den Umweltzerstörungen und Schändungen von Rohstoffen ganz zu schweigen.
Pit
Gast
Warum ist Apple nicht auf der Liste? Sie unterscheiden sich kein Jota von Samsung ... ach halt, doch, Apples Profit ist noch höher und damit ist Apple offenbar noch erfolgreicher im Öffnen der Schere zwischen der Abzocke ihrer Kunden und der Unterdrückung ihrer Lieferanten - Bravo! Zahl noch weniger an die Foxcon Sklaven und verlang noch ein wenig mehr von der dekadenten Gesellschaft deiner erlauchten Kunden. Na wenn das die Welt nicht besser macht ...
Lexi
Gast
Wozu muss ich Flash haben, um an der Abstimmung teilnehmen zu können? Damit hinter her mein Rechner Teil eines Botnetzes ist, mit dem man die Konzerne erpressen kann? Es ist bekannt, dass Flash ein Sicherheitsrisiko ist.
Die dämliche taz verschafft solchen Gaunern auch noch die unwissenden Schäfchen. Schämt euch!
AREVA
Gast
der grösste und "sauberste" Atomkonzern der Welt wurde leider vergessen, die Firma heisst AREVA und Aktivisten versuchen im Moment eine Montagsdemo jeden Montag 18h vor den AREVA Towers La Défense Paris jeden Montag 18h zu organisieren.....der Grund ist ganz einfach.....die Sauereien die sich der grösste Atomkonzern leistet weltweit übersteigen bei weitem die Kommentarfunktion hier.....ein "kleines" Beispiel der Sauereien: Jaitapur Nuclear Plant, 6 Reaktor Blocks, 9900 MW, grösstes AKW der Welt DIREKT auf die AKTIVISTE tektonische Plattengrenze Asiens gebaut www.jaitapurspeaks.com. leider fehlt hier weiterer Platz...für eine RIESENLISTE von Wahnsinn weltweit !!!