■ beiseite: Schlinge will weg
Der Regisseur Christoph Schlingensief will die Berliner Volksbühne nach acht Jahren offenbar verlassen. Die Volksbühne bestätigte am Montag, daß Schlingensief nach der Aufführung seiner verunglückten Inszenierung „Die Berliner Republik“ am vergangenen Sonnabend von seiner Abschiedsvorstellung gesprochen hat. Intendant Frank Castorf wolle darüber am Dienstag mit dem Regisseur noch Gespräche führen, betonte die Sprecherin. Die Süddeutsche Zeitung zitierte Schlingensief am Montag mit den Worten: „Es ist viel passiert. Es ist Krieg, und es ist mein letzter Abend. Ich danke allen, die ihre Geduld mit mir verloren haben.“
Zuletzt gab es in der vergangenen Woche Auseinandersetzungen um Schlingensiefs Vorhaben, Kosovo-Flüchtlinge vorübergehend in der Volksbühne unterzubringen. Castorf hatte diesen Plan in einem Brief an Außenminister Joschka Fischer unterstützt, was jedoch zu keinem nennenswerten Ergebnis führte. Der 39jährige Schlingensief war dazu mit seinen Hauptdarstellern in die Flüchtlingslager nach Makedonien gereist.
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