■ Bischofferode: „Schließt den Laden!“
Berlin (taz) – Sie waren ausgezogen, die Treuhand „plattzumachen“. Das ist den KumpelInnen aus Bischofferode am Donnerstag abend nicht ganz gelungen. Knapp dreihundert Menschen belagerten die Treuhandzentrale und protestierten gegen die Schließung der Kaligrube im thüringischen Eichsfeld. Dabei gab es Auseinandersetzungen mit der Polizei; ein Demonstrant kam ins Krankenhaus. Die Aktion war der Schlußpunkt eines 16tägigen Marsches einer kleinen Gruppe der Kalikumpel von Bischofferode nach Berlin. Gestärkt durch Gewerkschafter aus England und Schweden und solidarische BerlinerInnen forderten sie: die Mitarbeiter der Treuhand sollten herauskommen und „den Laden schließen“. Im Gegenzug bot die Treuhand ein Gespräch an, bei dem sie erneut ihren alten Standpunkt verkündete: Am Kalibergbau-Standort Bischofferode sollen Ersatzarbeitsplätze geschaffen werden, die Grube aber werde geschlossen. Nach Angaben des Gesamtbetriebsrats der Kali und Salz AG, habe auch Kanzler Kohl weitere Hilfen ausgeschlossen. Doch die Bischofferoder wollen keine Ersatzarbeit. Das hatten sie in Berlin erneut bekräftigt.bam
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