Schleife 29.11.: Der Kampf um die Kohle: Und dann?

Umkämpft, bedroht, zerrissen: In der Lausitz wird die Energiewende konkret. Gibt es ein Leben nach der Kohle? Wir diskutieren - in einer Kirche.

Wie sehen die Perspektiven aus: Stillstand oder Fortschritt? Bild: dpa

Als zu Pfingsten tausende Klimaaktivisten aus ganz Deutschland in die Lausitz strömten, war es eine Kampfansage: Sie besetzten Kohlebagger, Förderanlagen und brachten das Kraftwerk Schwarze Pumpe fast zum Stillstand. Viele Lausitzer regte das auf: Sie fühlten sich von Polizei und Unternehmen im Stich gelassen.

Der Konflikt machte deutlich, um was es in der Lausitz geht: Die Kohleförderung ist die wichtigste Einkommensquelle in der Region. Bis 1990 war die Lausitz das Zentrum der Energiegewinnung der DDR, 60.000 Menschen waren in der Braunkohleindustrie beschäftigt. Doch Deutschlands Ausstieg aus dem Kohlebergbau ist unausweichlich – von 17 Tagebauen sind in der Lausitz heute nur noch vier aktiv. Allerdings: Wer eine Zukunft ohne Kohle will, muss auch sagen, wie die Alternative aussehen soll – ganz konkret, vor Ort.

Welche Perspektiven hat die Lausitz in einer globalisierten, nachhaltigen Welt? Wie soll diese Lausitz nach dem Wunsch ihrer BürgerInnen aussehen? Was tun für die Jugend, gegen Arbeitslosigkeit und politischen Extremismus? Und welche Antworten bietet die Politik darauf?

Das taz.meinland-Gespräch in Schleife wird ein einmaliges Forum bieten: In der Kirche einer Gemeinde, die selbst in Teilen abgebaggert werden soll, kommen auch jene Seiten zusammen, die sich sonst wenig zu sagen haben. An diesem Ort, in der Kirche, werden wir versuchen, eine gemeinsame Vision jenseits des Streits zu entwickeln: Die Lausitz in 25 Jahren – wie wollen wir leben? Das macht das taz.meinland-Gespräch in Schleife am 29. November zu einem echten Juwel.

Mit Interessierten und Engagierten diskutieren wir vor Ort, welche Veränderungen sie sich wünschen – und welche nicht. Gemeinsam mit ihnen diskutieren folgende Gäste:

Christine Herntier, Bürgermeisterin Spremberg

Torsten Pötzsch, Oberbürgermeister Weißwasser

Rüdiger Siebers, Gesamtbetriebsratsvorsitzender Lausitz Energie Bergbau AG

Jana Bosse, Lausitzcamp / Ende Gelände

Adrian Rinnert, Strukturwandel Jetzt!

Ernst Opitz, Impuls e.V.

Martin Herche, Generalsuperintendent Evangelische Kirche

Jadwiga Mahling, Pastorin in Schleife

Barbara Junge, stv. taz-Chefredakteurin

Moderation: Martin Kaul und Jan Feddersen, taz-Redakteure

Wann: Dienstag, 29. November, 18.30 Uhr

Wo: Evangelische Kirche Schleife, Friedensstraße 68, 02959 Schleife

Eintritt frei.