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Schlechte RenditeTelekom plant großen Stellenabbau

Der Konzern Telekom könnte bei seinem Tochter-Unternehmen T-Systems mehrere Tausend Stellen streichen. Die Gewerkschaften kündigen Widerstand an.

Die Telekom-Tochter T-Systems gilt schon seit Jahren als Sorgenkind des Konzerns. Bild: dpa

BERLIN/DÜSSELSORF rtr/afp | Die Deutsche Telekom plant einem Zeitungsbericht zufolge bei der Großkundensparte T-Systems den Abbau von bis zu 6.000 Arbeitsplätzen. Der Plan solle dem Aufsichtsrat bereits am 12. Dezember vorgelegt werden, berichtete das Handelsblatt in seiner Montagausgabe unter Berufung auf Konzernkreise. Der designierte Konzernchef Thimotheus Höttges störe sich vor allem daran, dass die Renditen im Kerngeschäft von T-Systems zu niedrig seien.

Die Sparte beschäftigt den Angaben zufolge derzeit in Deutschland 29.000 Mitarbeiter. 4.000 bis 6.000 davon sollen in den kommenden drei Jahren abgebaut oder verlagert werden. Nach Gewerkschaftsangaben könnten sogar rund 8.000 Stellen gestrichen werden. Wie das Handelsblatt weiter berichtet, wollte sich T-Systems nicht zu dem geplanten Stellenabbau äußern, bestätigte aber Umbaupläne.

Die Gewerkschaften fürchteten betriebsbedingte Kündigungen, hieß es in dem Bericht der Zeitung unter Berufung auf Gewerkschaftskreise weiter. Sie kündigten Widerstand an. „Wenn das so kommt, werden wir das nicht mitmachen“, sagte Verdi-Bundesvorstand und Telekom-Aufsichtsratsvize Lothar Schröder dem Blatt.

T-Systems gilt schon seit Jahren als Sorgenkind des Konzerns. Die Telekom-Tochter übernimmt und managt die IT-Sparte von Großkonzernen wie Shell. Doch das Geschäft ist wettbewerbsintensiv und wirft nur geringe Gewinne ab. Künftig will sich T-Systems stärker digitalen Geschäftsfelder zuwenden.

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2 Kommentare

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  • S
    SchreckLassNach

    Die Telekom wird von I... regiert.

    Die Leute können froh sein, überhaupt Renditen zu erwirtschaften.

    Bei den Defizitgeschäften in den USA und anderswo ist das ganz und gar nicht selbstverständlich.

    Es geht nicht nur darum Geschäftsfelder rentabel zu halten, sondern das Know-how,

    die Forschungskappazität, die Einkaufsmacht und das Arbeitskräftepotential bei sich und nicht der Konkurrenz zu wissen. Im Zuge der EU-Krise ist jede Branche die Gewinne erwirtschaftet überlebenswichtig!!!

    Zuerst müßten bei Managergehältern die Axt angelegt werden.

    Kann man es zulassen, dass wirklich dummdreiste Kreise

    die Kernbasis der deutschen Volkswirtschaft gefährden oder muss man sie kaltstellen?

    Timotheus Höttges sollte lieber innovative Produkte in Auftrag geben und an den Markenimage Verbesserungen vornehmen, als die Firma in amerikanischer Manier auszuplündern. Vom Regen-Tornado in den Traufen-Hurrikan. Mehr kann man zu soviel pseudopotenter Quoten-Proll-Melangerie nicht sagen.

    Einfach nur erbärmlich!

  • G
    gast

    Wenn die obersten Bosse nicht genug Geld schaffeln können kürzen sie die Arbeitsstellen, dann stimmt wenigsten für die die Rechnung wieder.

     

    Geldgier regiert immer mehr die Welt auch in Deutschland